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Geborgenheit – mehr als ein Gefühl

Wusstest ihr, dass es das Wort Geborgenheit in anderen Sprachen kaum gibt? Im Jahr 2004 wurde es deshalb in einem Wettbewerb zum zweitschönstes Wort deutscher Sprache ernannt.

Geborgenheit ist ein Bedürfnis, welches, wenn es erfüllt ist, zu Wachstum führt. Verinnerlichte Geborgenheit schafft Bindung und Urvertrauen. Überwiegt Vertrauen gegenüber Angst, können wir an unseren Herausforderungen wachsen und uns weiterentwickeln. Geborgenheit beschreibt ein besonderes Gefühl, dass sich aus vielen einzelnen Bedürfnissen zusammensetzt: Sicherheit und Vertrauen. Wohlfühlen und Entspannung. Wärme und Liebe.

Die Kleinkindpädagogin Susanne Mierau beschreibt es in ihrem Buch „Geborgen wachsen“ sehr treffend: „Geborgenheit ist all das Schützende, Hegende, das liebevoll Umsorgende. Es ist das, was uns ein warmes Gefühl im Herzen gibt, und Vertrauen wachsen lässt. Baustein einer sicheren Bindung.“

Ich möchte Geborgenheit aus zwei Perspektiven betrachten: bezogen auf die Menschen, die uns umgeben und bezogen auf den Raum, der uns umgibt.

Die Familie ist Kern der menschlichen Geborgenheit. Das Zuhause ist Kern der räumlichen Geborgenheit.

Ganz klar, dass auch die Räume, in denen wir leben, einen Einfluss auf unser Gefühl von Geborgenheit haben. Erst wenn wir uns in einem Raum geborgen fühlen, können wir uns erholen, entspannen und loslassen.

Dieses Gefühl ist bei unseren Kindern ungleich größer und bedeutsamer, denn oft sind sie in ihren ersten Lebensjahren, stärker als wir Erwachsene, an diese Räume gebunden. Unser Zuhause ist ihre kleine Welt und ihr Lebensmittelpunkt. Deshalb lohnt sich der Blick auf die Geborgenheit in unseren Räumen – in unserem Zuhause.

Was macht denn nun räumliche Geborgenheit aus und wodurch entsteht sie?

  • Geborgenheit entsteht in behaglichen Räumen, in denen wir entspannen und loslassen können, die ein gutes Maß an Reizen bieten und uns nicht stressen.
  • Geborgenheit nehmen wir besonders wahr in Räumen mit Farben, die uns gefallen, mit harmonischem Licht und warmen und weichen Materialien.
  • Geborgenheit entsteht durch ein gutes Zusammenleben mit unseren liebsten Menschen – durch Familie und gute Nachbarschaft.
  • Geborgenheit entsteht dort, wo wir unsere persönliche Wohngeschichte schreiben, in Räumen, die unsere Erinnerungen prägen.
  • Geborgenheit entsteht dort, wo wir verwurzelt sind und eine Bindung zum Ort aufgebaut haben, wo wir uns mit dem Ort identifizieren.

Was bedeutet Geborgenheit für dich? An welchen Orten fühlst du dich besonders geborgen? Wann und wo hast du in deiner Kindheit Geborgenheit erlebt?

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